Besucher:Das hätten sich die Organisatoren des Bezirksverbandes Niederbayern und des Gehörlosenvereins "Bayerwald" Deggendorf sowie die Seniorenleitung des Landesverbandes Bayern nicht gedacht, dass der 18.Landesseniorentag, welcher am Mittwoch 15.Juli stattfinden würde eine so große Resonanz finden würde, so dass man sogar einen Stop weiterer Anmeldungen im Videotext des Bayerischen Fernsehens veröffentlichen musste.Als sich zu Jahresbeginn abzeichnete, dass sich kaum ein Verein um die Durchführung dieser jährlich Mitte Juli stattfindenden Veranstaltung bewerben wollte, warf der Gehörlosenverein "Bayerwald" Deggendorf in Zusammenschluss mit dem Bezirksverband Niederbayern den Handschuh in den Ring und erhielt den Auftrag zur Durchführung.Frühzeitig machten sich die Macher ans Werk, was sich in der relativ kleinen Stadt Plattling, nahe der Mündung der Isar an die Donau so organisieren lies. In der Historie der Stadt Plattling an der Isar , welche vor allem als Eisenbahnknotenpunkt und prosperierender Wirtschaftsstandort zu nennen ist, ist insbesondere das Nibelungenlied von Bedeutung. Hierzu finden auch in regelmäßigen Abständen die Nibelungen-Festspiele statt. Dazu muss man wissen, dass die Nibelungen ihrer Königin Krimhield Treu bis in den Tod waren.Und warum ich die Titelzeile so gemacht habe, hängt damit zusammen, dass sich die Gehörlosen Senioren in den Bayerischen Vereinen Treu wie die Nibelungen dem Landesverband verbunden fühlen, denn sonst wären sicherlich nicht so viele Besucher zum Landesseniorentag erschienen.Das Zusammengehörigkeitsgefühl war schließlich auch das zentrale Thema in der Ansprache des Landesseniorenleiters Richard Semenjuk, mit welchem er nach einem gemeinsamen Mittagessen im Saal der Gaststätte Bischofshof in das offizielle Programm einstieg. Bereits am frühen Vormittag reisten die zahlreichen Besucher aus allen Himmelsrichtungen an und wurden im Bürgerspital vom zweiten Bürgermeister Roman Fischer begrüßt, welcher auch einen kurzen Streifzug zur Geschichte der Stadt Plattling und der Nibelungensaga vermittelte, nachdem vorher die Bezirksvorsitzende Brigitte Rothmeier die Besucher begrüßte. Die Einstimmung in das offizielle Programm leitete eine Tanzeinlage zu einem Lied der Rock-Band "Dorfrocker" ein, wo die gehörlosen Tänzer nach ihrer Schau sich Teilnehmer aus dem Publikum auf die Bühne holten und sie mittanzen liesen, was viel Applaus bekam. Ansprachen hielten auch der niederbayerische Bezirks-Seniorenleiter Gottfried Paulus, welcher hier auch das derzeit laufende Bundesteilhabegesetz streifte, wo es unter den Gehörlosen verschiedene Auffassungen hinsichtlich des Bedarfs gibt und vom ehemaligem Landesvorsitzenden Rudolf Gast, welcher die Flüchtlingsproblematik ansprach, welche auch die Gehörlosen tangieren wird.Die sehr engagierte Laienspielgruppe des Gehörlosenvereins "Bayerwald" Deggendorf unter Leitung von Liane Seiss, zeigte im weiteren Verlauf Sketche im Bezug zum Alter. So einen Sketch zu Sparmaßnahmen im Pflegebereich, welcher gekonnt dargeboten wurde, allerdings etwas zwiespältig aufgenommen wurde und einen Sketch um die schnellste Feuerwehr, welche etwas Heiterkeit für deren "langsames" Löschen verbreitete.Leider verlief dir gut organisierte Veranstaltung, welche bei hochsommerlichen Temperaturen stattfand allzuschnell und viele Besucher sagten sich an den Bahngleisen Lebewohl um sich dann in alle Richtungen wieder zu verabschieden. Immerhin ist schon der nächste Landesseniorentag fest terminiert. Am 3.Juni 2016 wird Landshut erneut Gastgeber sein, nachdem sich die Senioren bereits vor zwei Jahren dort trafen, wobei der Seniorentag den Auftakt des 8. Bayerischen Landestreffens markieren wird. (Gottfried Paulus)